Vorträge: Griechische Geschichte


der Bibel das kulturelle Rückgrat des Abendlandes. Doch die griechischen Götter sind nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern als göttliche Ebenbilder der Menschen wohl selbst deren Werk. Auch wenn sie uns namentlich recht spät aus dem Dunkel der Geschichte entgegentreten, so tun sie es um so strahlender. Homer und Hesiod verstanden es, die überlieferten Geschichten zu sammeln und in ihren Gesängen kunstvoll zu einem Ganzen zu verweben. So erfahren wir durch ihre Worte, wie dereinst die Welt und die Götter entstanden. Wir hören mit Staunen vom Werden aller Dinge und der blutigen Abfolge der göttlichen Geschlechter, an deren Ende Zeus mit den Seinen siegreich den Olymp besteigt.

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Helden und andere mythische Figuren – andererseits aber auch Dinge und Begriffe, die man nicht dinglich eigentlich gar nicht darstellen kann. So wurden beispielsweise Landschaften, Flüsse oder ganze Städte mit weiblichen oder männlichen Allegoriefiguren symbolisiert. Selbst abstrakte Begriffe oder übergeordnete Ideen konnten in personifizierter Form verkörpert werden, etwa ‹Frieden›, ‹Liebe› oder ‹Glück›. Der Vortrag geht diesem typisch griechischen Phänomen auf den Grund. Mit diesem ausgeprägt «anthropomorphen System» eröffneten sich die antiken Künstler einen immensen Reichtum an Bildsymbolen und Aussagen, die lange nachwirkten und sogar noch in der Neuzeit ihre Gültigkeit haben; man denke nur an die französische ‹Marianne› als Symbol für die Republik oder die uns wohlvertraute Gestalt der ‹Helvetia› als Verkörperung des Bundesstaates Schweiz.

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mythische Erzählungen, die bis heute nachwirken. Wie zahlreich überlieferte antike Bilder von Amazonen zeigen, lieferte der Amazonenmythos unzählige Male Stoff für vielfältige mythische Erzählungen, die bis heute nachwirken. Der Begriff ‹Amazone› wird immer dann heraufbeschworen, wenn man starke Frauen charakterisieren will. Die Amazonen beflügeln regelmässig die (männliche) Phantasie von der gefährlichen «männermordenden» Frau. Sind diese ein reines Phantasiekonstrukt? Oder liegt hinter dem Amazonenmythos ein historischer Kern verborgen? Der Vortrag geht dieser Frage nach. Neuere archäologische Grabungen und Erkenntnisse lassen darauf schliessen, dass es in den prähistorischen aber auch in späteren Zeiten tatsächlich Frauen gab, welche zu Pferd ritten, mit Pfeil und Bogen hantierten und die gegen Männer ankämpften. Der Vortrag leuchtet dieses fesselnde Thema anhand von zahlreichen antiken Kunstwerken und Grabungsfunden aus und zeigt auf, wieso der Amazonenmythos die Fantasie der Menschen bis in die neueste Zeit beflügelt.